Der Pariser Rechtsanwalt Edouard Alfred Martel gilt als „Vater der Höhlenforschung“. Von 1888 bis 1914 organisierte Martel jährliche Expeditionen in den Untergrund Europas. Auf sein Konto geht die Erkundung von vielen heute weltberühmten Höhlen: In Frankreich Bramabiau, Dargilan, Padirac und der Aven Armand. In Mallorca die Cuevas del Drach, in England der Schacht von Gaping Gill. In einer kaum überschaubaren Flut von Veröffentlichungen – seine Bibliographie enthält rund 1000 Titel – machte Martel die neue Wissenschaft der „Speläologie“ bekannt. Um die Jahrhundertwende waren Martel’s Bücher Bestseller, die in keiner gut sortierten Bibliothek fehlen durften. Heute tauchen sie nur noch selten in Antiquariaten auf. Diese WWW-Seiten sollen die heute noch lesenswerten Berichte aus der Pionierzeit der Höhlenforschung zumindest in Ausschnitten einem deutschsprachigen Publikum zugänglich machen. 1888Martel’s Erkundung des unterirdischen Flußlaufs von Bramabiau bei Camprieu in den Cevennen im Juni gilt als Geburtsstunde der Höhlenforschung in Frankreich. Für Martel beginnt mit Bramabiau eine Reihe von jährlichen Forschungskampagnen, in denen er alle wesentlichen Karstgebiete Frankreichs erkundet. Mit einer selbstentwickelten Ausrüstung bezwingt er die tiefsten damals bekannten Schächte. // |
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1895Martel dehnt seine Forschungsreisen immer weiter aus. Höhepunkte einer Reise nach Irland und England sind die Erforschung von Marble Arch und der erste Abstieg in den 110 Meter tiefen Schacht von Gaping Gill. // |
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1896Auf Einladung des Habsburger Erzherzogs Ludwig Salvator untersucht Martel mit seinem „Vorarbeiter“ Louis Armand Höhlen in Mallorca. In der Cueva del Drach bei Porto Christo entdecken die beiden den größten damals bekannten Höhlensee der Welt. // Auszüge aus Ann. CAF 1896 |
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1897Auf den Causse Mejan steigt Louis Armand als erster in den später nach ihm benannten Schacht und stößt in einer grossen Halle auf einen ganzen Wald aus Tropfstein. Der Aven Armand wird 1927 als Schauhöhle erschlossen und zieht seither jährlich hunderttausende von Besuchern an. // |
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1905Erkundung der Gorges du Verdon, Europas größter Schlucht in der Haute Provence. // Auszüge aus LA FRANCE IGNOREE 1928 |
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Martel legte bei seinen Expeditionen grossen Wert auf eine umfassende Bilddokumentation. Er hinterliess ein Archiv mit tausenden von Fotos, die bei seinen Forschungsreisen entstanden. Besonders reizvoll sind die Aquarelle seines Freundes Lucien Rudaux. |
The story of E.A.MARTEL on DVD
Für Fans und Sammler: Das Video zu E.A.MARTEL
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Eine umfassende Darstellung der abenteuerlichen Forschungsreisen von E.A.MARTEL enthält der 1-stündige Dokumentarfilm
EXPEDITION IN DIE FINSTERNIS
von Bernd Kliebhan (1995 hr/ARTE). Auf DVD erhältlich bei bernd (at) kliebhan.de für 19 EUR + Versandkosten